Erlebnispädagogik in der Kirche


Erlebnispädagogik in der Kirche

Im März machten sich die 3. und 4. Klasse auf den Weg nach Augsburg, um dort an erlebnispädagogisch ausgerichteten Themen in der Kirche teilzunehmen.
Schreibstube
Die 3. Klasse besuchte die Schreibstube im Hollbau. Nach einer Zeitreise zurück ins Jahr 1300 lernten wir Interessantes über die Anfänge des Schreibens, das früher sehr mühsam war. Bei Kerzenlicht wurde mit Rußtinte und Federn auf Pergament geschrieben, was lange dauerte. Die Farben für die Gestaltung von Büchern wurde aus Naturmaterialien wie Grünlilien, Rote Bete oder Purpurschnecken gewonnen. Anschließend durften die Kinder selbst in Mönchskutten bei Kerzenlicht mit Federn schreiben und den Anfangsbuchstaben des Satzes mit Farben, die in Muscheln aufbewahrt wurden, gestalten.
Orientierung
Die Viertklässler erfuhren viel über den Aufbau des Doms und die Himmelsrichtungen. Früher führte eine Straße durch den Dom: Beim Südportal hinein und beim Nordportal wieder hinaus.
Danach durften wir zu zweit verschiedene Bilder und Statuen im Dom suchen - nur mit Hilfe von angegebenen Himmelsrichtungen. Bei den gefundenen Dingen mussten wir dann nochmal genau hinsehen, um einen Lösungsbuchstaben zu erhalten. Das Lösungswort  „Kathedrale“ ist die Kirche eines Bischofs. Auf dem „Kathedra“, dem Bischofsstuhl in der Kathedrale, darf nur der Bischof sitzen. 

Mathematik in der Kirche
Ein weiteres Erlebnis war der Besuch der evangelischen Ulrichsbasilika, bei dem die dritten Klassen die Kirche vermessen durften. Zur Erweiterung der Raumvorstellung legte der Gruppenführer einen großformatigen Grundriss auf den Boden. Die meisten Schüler erkannten schnell, dass es sich hier um eine Art Bauplan der Kirche handeln muss. Alle wichtigen Elemente der Kirche, z.B. Altar, Orgel... wurden mit den Augen gesucht und mit Wortkärtchen auf dem Plan festgehalten.
Der Marmorboden mit seinen geometrischen Flächenformen bot sich an für ein bewegtes Geometrie-Spiel. Als nächstes lernten die Kinder die römischen Zahlen kennen, die ebenfalls im Innenraum zu finden waren und sie beschäftigten sich mit Symmetrie in der Kirche. Dafür wurde immer wieder die Position des Betrachtens gewechselt.
Kernstück der Führung aber ist das Ausmessen des Kirchenraumes. Zunächst lernten die Kinder die alten Körpermaße kennen und sollten damit Länge und Breite vermessen, um ein Schätzergebnis zu erhalten. Anschließend durften die Schüler die Kirche mit Messrad und Meterstab ausmessen und ihre Ergebnisse in den bereits bekannten Grundriss eintragen, den jeder Schüler mitsamt einem Klemmbrett erhielt.
Höhepunkt war das Messen der Höhe, was aber an dieser Stelle nicht verraten wird, da in Zukunft bestimmt noch andere Klassen diese tolle Führung machen werden.
 
Natürlich blieb auch genug Zeit für eine Brotzeit und ausgiebiges Toben auf dem Spielplatz vor dem Dom.
Was für ein toller, lehrreicher Tag!

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